Tod und Jenseits

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Tod und Jenseits

Der Vogelstab

Im Zentrum jedes Friedhofes Magoniens steht ein sog. Vogelstab. Es handelt sich dabei um einen hölzernen (oder manchmal auch steinernen) Pfosten, der senkrecht in die Erde gerammt ist, auf dessen Spitze eine Vogelfigur sitzt. Dieser Vogel wacht als symbolische Darstellung der Seelenboten über das Aufsteigen der Seelen der Verstorbenen zu den Göttern. Durch die Verbindung mit der Erde, in der die Toten liegen, mit dem Himmel und der Götterspähre wird also das Aufsteigen der Seelen zu den Sternen bildlich gemacht. Die Vogelfigur kann sowohl aus Holz, als auch aus Stein, Metall oder Terracotta bestehen. Auch stilistisch unterscheidet sie sich regional sehr. Die Höhe des Stabes kann von einer Mannslänge bis zu mehreren Metern reichen. Manche Personen lassen auf ihrem Grab einen kleineren Vogelstab errichten, auf den auch hin und wieder ihre Namen, Lebensdaten und ähnliche Dinge eingraviert sind.

Die Vogelsymbolik zeigt sich auch in weiteren Bereichen: Im Augenblick des Todes wird die Seele des Verstorbenen ja von Vögeln weggetragen, und auch nach dem Göttergericht (siehe unten) sind es die Vögel, die die Seele an ihren für sie vorgesehenen Ort geleiten. Als gutes Zeichen gilt es daher, wenn beim Todeszeitpunkt Vögel anwesend oder in der Nähe sind. Ist jedoch weit und breit kein Vogelgezwitscher zu hören, so könnte es um die Seele nicht gut bestellt sein. Aufgrund dieser Tatsache ist es einem Magonier auch untersagt, flugfähige Vögel zu verspeisen: Es könnte schließlich genau jener Vogel sein, der die eigene Seele fortgetragen hätte - eine Ironie des Schicksals, die sich niemand vorstellen möchte.

Wie es dazu kam, dass die Vögel die Seelen geleiten und warum die Krähe dies nicht mehr tut wird in der Legende von den Seelenvögeln erzählt

Vom Begräbnis

Die meisten Magonier betten ihre Verstorbenen in der Erde zur Ruhe. Dennoch gibt es auch weitere Begräbnisriten, die gleichfalls nicht als unüblich angesehen werden, wie z.B. die Feuerbestattung oder die Bestattung auf See. Obschon Geburt, Leben und Vergehen zum Bereich der Göttin Ellyris gezählt wird, können auch andere Priester ihren Segen bei einem Begräbnis spenden. Üblicherweise ist bei einer Bestattung ein Priester (selten auch mehrere) anwesend, jedoch ist dies kein Muss, und insbesondere in Kriegszeiten musste man sich nicht selten im Felde mit Laien-Andachten behelfen.

Bei einer Bestattung werden dem Verstorbenen fünf Gegenstände mitgegeben, die seine Verbundenheit zu den Göttern symbolisieren sollen. Und so kommt es oft vor, dass man schon zu Lebzeiten darauf achtet, stets ein Beutelchen mit fünf vorgesehenen Gaben mit sich trägt. Dieser Brauch wird speziell in kämpfenden Kreisen sehr ernst genommen, da man stets in Unwissenheit ist, ob man vom Schlachtfeld zurückkehren wird.

Einige alte Quellen berichten von einem seltsamen Brauch: Sollte ein Magonier in fremder Erde begraben werden müssen, so soll man ihm nur vier Gegenstände mit ins Grab geben und den fünften in magonischer Erde beisetzen. In den langen Jahren, da die Insel mit sich selbst beschäftigt war, ist dieser Brauch fast in Vergessenheit geraten. Ob er durch die neuen Beziehungen in ferne Länder wieder weitere Verbreitung erfahren wird? Man wird sehen...


Das Göttergericht

Nach dem Tode erwartet den Verstorbenen das Göttergericht, auch wenn diese Bezeichnung eigentlich nicht ganz zutreffend ist. Denn pikanterweise sitzen nicht über jeden Verstorbenen alle Götter zu Gericht, sondern nur einer. Leider weiß man nicht, welcher Gott oder welche Göttin über Wohl und Wehe entscheiden wird, und so achten die Magonier darauf, dass sie im Leben allen Fünfen gerecht werden, auch wenn sie sich meist einer Gottheit besonders verbunden fühlen. Dies heißt jedoch noch lange nicht, dass genau diese Gottheit dann auch zu Gericht sitzen wird.

Nur in besondere Fällen, also bei jeden, die ihr Leben besonders vorbildlich oder besonders verwerflich gelebt haben, sitzen alle Fünfe gemeinsam zu Gericht. Ob nun einer oder alle Götter über Taten und Untaten des Verstorbenen urteilen, bleibt für das Ergebnis gleich: Es ist für alle Magonier von höchster Bedeutung. In seltenen Fällen, so munkelt man, sollen die Götter eine besonders gute oder besonders verwerfliche Seele auch schon in die Welt der Lebenden zurückgesandt haben: Sei es, um dort umzugehen, sei es, um dort in einem neugeborenen Körper ein weiteres Leben zu führen, zum Guten oder zum Bösen.


Ewigkeit oder Verdammnis

Fallt das Urteil des Göttergerichts zu Gunsten des Verstorbenen aus, so tragen die Vögel die Seele in den Himmel, wo sie zu einem Stern am Firmament wird, der ewig über der Welt der Lebenden scheinen darf. Bei einem negativen Urteil gibt es mehrere Möglichkeiten für die bedauernswerte Seele. Sicher ist, dass dann der Weg in die dunklen Hallen Kapals führt, wo man Bestrafungen und Peinigungen ausgesetzt wird. Im glücklicheren Falle erhält man nach einer Langen Zeit der Qual die Gnade eines weiteren Gerichts. Im schlimmsten Falle gelangt die Seele am Ende auf den Amboss Kapals, wo sie in tausend Stücke zerschmettert wird und auf ewig verloren ist.

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