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Hrayland ist die kleinste der magonischen
Provinzen und liegt im Nordosten der Insel. Es ist aufgeteilt in
die Präfekturen Maranakar, Elkoron und Exu-Rei. Der größte
Teil der Provinz ist sehr gebirgig, nur die Ebene um Maranakar und
Elkoron ist fruchtbar und mit Feldern durchzogen. Im Westen grenzt
es an die taurische Präfektur Rhytanen, im Südwesten bzw.
Süden an die tempturischen Präfekturen Tremera und Morrigân
Der Name des amtierenden Tempestarius (Landesfürst) lautet
Keremon, seine Residenz ist in der Provinzhauptstadt Maranakar.
Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Menschen, in
den Bergen gibt es einige kleinere zwergische Siedlungen. Die Größe
der Bevölkerung beträgt knapp 25.000, die sich folgendermaßen
verteilt: Die Präfektur Maranakar 18.000, die Präfektur
Elkoron 1.600 und die Präfektur Exu-Rei 5.000.
Höchst bedeutend ist die Stadt Maranakar, in der es den
einzigen größeren hochseefähigen Hafen ganz Magoniens
gibt (der Rest der Insel hat eine Steilküste). Seit dem Friedensschluss
vor 3 Jahren ist die Stadt infolge des aufblühenden Handels
stark angewachsen und es tummelt sich ein buntes Gemisch aus ganz
Magonien in den Straßen und Gassen. Das Hafenviertel bietet
alles, was ein gutes Hafenviertel eben so zu bieten hat.
Die Insel Exu-Rei ist an sich relativ karg, allerdings werden
einige Terrassen in den unteren und mittleren Bereichen des Gebirges
landwirtschaftlich genutzt. Früher beherbergte die Stadt eine
bedeutende Magie-Akademie, die ihre Magier schon früh an die
Armeen verlor. Die Akademie selbst wurde schließlich bei einem
Angriff im Krieg schwer beschädigt und ist seitdem eine Ruine.
Der Hafen kann mit Maranakar nicht konkurrieren, da er zu klein
ist und die Strömung sowie Untiefen das Einlaufen größerer
Schiffe schwierig macht (auch wenn es nicht unmöglich ist).
Allerdings gibt es eine tägliche Verbindung von kleineren Schiffen
in die Provinzhauptstadt, von wo aus Exu-Rei mit Gütern versorgt
wird. Außerdem dient der Hafen natürlich der Fischerei.
Ebenfalls bedeutend für Hrayland ist das sog. Alboramische
Tor, der einzige sichere und ausgebaute Durchgang zum Rest Magoniens.
Es handelt sich um einen schmalen Durchlass zwischen den mächtigen
Gebirgszügen der Grauen Höhen im Osten und den Düsterpfeilern
im Westen, den sich der mächtige Strom Balladir vor Urzeiten
von der Hochebene hinunter in sein hrayländisches Mündungsgebiet
gegraben haben muss. Eine kurvenreiche Strasse verläuft hier,
eingerahmt von hohen Felsen der Berge auf der einen und tiefen Schluchten
des Balladir auf der anderen Seite, dessen Wasser sich hier im Wechsel
zwischen reißenden Stromschnellen und gelegentlichen Wasserfällen
seinen Weg Richtung Meer bahnt. Auf einem exponierten
Felsen mit einem atemberaubenden Blick auf die hrayländische
Ebene, an einer besonders engen Stelle etwa in der Mitte des Alboramischen
Tores, thront die uralte Festung Moclin, deren mächtige Mauern
aus hartem Gestein die magonische Hochebene vor Angriffen aus dem
Tiefland schützen. Die enge Strasse führt hier durch ein
gewaltiges Festungstor aus härtestem, eisenbeschlagenem Holz,
welches seit eh und je die Grenze zwischen Hrayland und Tempturien
war. Das bis zum Friedensschluss von Tempturien gehaltene
Moclin spielte im Krieg immer wieder eine wichtige Rolle, da es
zum einen Tempturien erlaubte, Feldzüge nach Hrayland zu unternehmen,
zum anderen ein Einfallen der Hrayländer auf die Hochebene
unmöglich machte, da es als ausgeschlossen gilt, dass die Feste
erobert werden könnte. Durch die besondere Lage im Alboramischen
Tor, mit einer Schlucht und dem reißenden Balladir auf der
einen, und besonders steilen und hohen Felsen auf der anderen Seite
ist es unmöglich, für einen Angriff unumgängliche
Belagerungswaffen bis an die Feste zu transportieren. Zudem umschwebt
ein Schleier des Geheimnisvollen die Festung. Es heißt, dass
Moclin schon existent gewesen sein soll, als die Ahnen der Magonier
die Insel einst auf ihren fliegenden Schiffen erreichten, und es
gibt nicht einmal den Hauch einer Ahnung, wer es erbaut haben könnte.
Seit dem Friedensschluss kontrollieren die Hrayländer und Tempturier
Moclin und das Alboramische Tor gemeinsam, die Hrayländer hingegen
das tempturische Gebiet um Nilfheim, wo auf der Hochebene die Reichstrasse
Richtung Maranakar den Durchgang erreicht.
Im Jahre 400 n.Dj. begann der sog. Hrayländische Krieg,
mit dem die letzte Kriegsphase eingeleitet wurde (auch für
Scorien ein “Schlüsselereignis”). Zum Ablauf: Tempturien war
mit Taurien verbündet, ebenso die restlichen drei Provinzen
Hrayland, Scorien und Lorenien miteinander.
Bedroht durch einen bevorstehenden Angriff Tempturiens bat Hrayland
den lorenischen und den scorischen Tempestarius um Hilfe. Während
die Lorenier sofort Einheiten einschifften, schickte der scorische
Herrscher Claudio III. die Hrayländer mit der Bitte um Bedenkzeit
wieder fort. Daraufhin wurde Claudio von dessen Sohn Glanis abgsetzt
und scorische Hilfstruppen wurden entsandt. Diese trafen zu spät
ein, allerdings konnten die bis Marankar vorgerückten Tempturier
schließlich zur Festung Moclin zurückgedrängt werden.
Versuche, durch das Gebirge einen Weg um die Festung herum zu finden,
scheiterten. Es folgten noch zwei Jahre sporadische Kämpfe
bis zum Friedensschluss von Agash-Khor im Jahre 402 n.Dj.
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